Emil Rudolf Weiss (1875 1942)
V on 1908 bis 1913
arbeitete Emil Rudolf Weiß an seiner ersten Satzschrift: der
Weiß-Fraktur. Sie wurde zunächst (1909 1911) exklusiv
für die Drucke der Tempel-Klassiker-Reihe des Tempel-Verlages verwendet
und fand so auf Anhieb weite Verbreitung.
Im Jahr 1913 erschien sie dann bei der Bauerschen
Gießerei. Später kamen weitere Schnitte (einschließlich einer
Kursiven) hinzu. |
Font Specimen Zeichensatz und Beispiele
(120 Kb)
Julius Rodenberg schreibt
1935 über die Weiß-Fraktur: Das besondere, das
Selbstverständliche an ihr ist, daß sie keiner künstlerischen
Laune entsprungen ist, eine Fraktur, die diesen Namen verdient.
Der besondere Charakter der Fraktur, in der das aus Schwere,
dem Hang zum Grübeln und leicht und lebhaft gestaltender Phantasie
eigentümlich gepaarte deutsche Wesen einen entsprechenden Ausdruck in der
Schrift gefunden hat, ist von Unger und von Weiß, der eine gewisse Herbe
und Härte der Unger-Schrift milderte, wieder entdeckt worden.
Eine aus den in ihr selbst liegenden
Entwicklungsmöglichkeiten sich entfaltende Tradition führt in gerader
Linie von der Teuerdank über die in Dürers Unterweysung der
Messung verwendete Fraktur und die Breitkopf zur Unger- und
Weiß-Fraktur. |
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